Unersetzlich: Justitiar Klaus Schoch (2.v.l.) erhält zum Abschied das Goldene Ehrenzeichen vom Vorstand der Caritas im Bistum Münster, Dominique Hopfenzitz, Pia Stapel und Dr. Christian Schmitt (v.l.).Foto: Carolin Kronenburg / Caritas im Bistum Münster
"Du verkörperst im Wesen deiner Arbeit und deines Handelns den Kern und die Grundwerte der Caritas." Das hat Diözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz im Rahmen der Verabschiedung von Klaus Schoch betont. Nach 33 Jahren ist der Justitiar der Caritas im Bistum Münster am 27. Januar in den Ruhestand gegangen. Bei der Abschiedsfeier für den Leiter der Abteilung Gesundheitshilfen und der Rechtsabteilung wurde klar: Es geht ein Mann, dessen Fachkenntnis und Menschlichkeit nicht ersetzt werden können. Empathie, Diskussionsfreude, die Fähigkeit zu Perspektivwechseln und zum Zuhören sowie sein großer Humor zeichnen den 65-Jährigen laut Hopfenzitz aus. Als Anerkennung erhielt der Justitiar das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes.
Nach dem Abitur am Hittorf-Gymnasium hat Schoch Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert und das Referendariat mit Stationen in Dortmund und Tel Aviv absolviert. Nach dem zweiten Staatsexamen folgte ein Abstecher zur Dresdner Bank in Frankfurt am Main, bis Schoch im Oktober 1989 als Jurist für ärztliches Berufsrecht, Krankenhausfinanzierungs- und Krankenhausplanungsrecht bei der Caritas im Bistum Münster begann. 1993 erfolgte die Zulassung als Rechtsanwalt. Da ihn der normale Job nie abschließend gefordert habe, sagte Hopfenzitz mit einem Augenzwinkern, fielen ihm weitere Stichworte zu Schoch ein: "Jäger, Zusatzstudium Kirchenrecht, Vorstand im Johannes-Hospiz, Aufsichtsrat Vestische Altenhilfe, Familienfürsorge, Betreuer der Diözesan-Wallfahrt nach Lourdes, Fachausschüsse, Katholischer Krankenhausverband Deutschlands und vieles mehr."
Statt vieler Worte hatte Schoch zum Abschied Blumen und Wein für seine Assistentinnen mitgebracht und den Dank an sein gesamtes Team: "Was ich geleistet habe, habt ihr möglich gemacht." Die Arbeit für Menschen in Not - für Kranke und Hilfe Suchende - "hat mir immer sehr viel Freude gemacht", betonte der Justitiar. "Vor allem, weil ich bei der Caritas immer frei arbeiten konnte, und es nie Befehl und Gehorsam gab." Zum Schluss gab es für "Propeller Klaus", wie Schoch wegen seiner täglich akkurat gebundenen Fliege liebevoll genannt wurde, Standing Ovations vom Vorstand, den Kolleginnen und Kollegen des Diözesancaritasverbandes und engen Weggefährten. Auch seine Frau und seine beiden Söhne waren bei der Abschiedsfeier dabei.
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 68 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 110 Tagespflegen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.