Frauenhäuser sind Einrichtungen, die aufgrund eines professionellen Angebotes unmittelbaren Schutz und Beratung anbieten. Dieses Hilfeangebot richtet sich an Frauen, die von physischer oder psychischer Gewalt, insbesondere von häuslicher Gewalt betroffen oder unmittelbar bedroht sind.
Für die Aufnahme von Frauen mit psychischen Erkrankungen, Suchtproblemen oder Behinderungen bestehen in manchen Frauenhäusern Einschränkungen. Frauenhäuser nehmen auch die Kinder der Schutz suchenden Frauen auf. Die Aufnahme von älteren Söhnen ist im Vorfeld abzufragen.
Frauenhäuser ermöglichen die Aufnahme rund um die Uhr, an allen Tagen im Jahr und sorgen für die Wahrung der Anonymität des Hauses und seiner Bewohnerinnen. Die Hilfe in der akuten Notsituation wird unabhängig von Nationalität, Herkunft, Konfession, sexueller Orientierung und wirtschaftlicher Situation gewährt. Schutzsuchende Frauen und ihre Kinder werden professionell unterstützt und erhalten psychosoziale Beratungsangebote.
Während des Aufenthaltes fördern die Mitarbeitenden den Erhalt der Selbständigkeit, stärken die Übernahme der Eigenverantwortung und schaffen Raum für die eigene Lebensgestaltung.
Die Mitarbeiterinnen arbeiten parteilich für die Frauen. Sie beraten und vermitteln, wenn gewünscht, an Beratungsstellen bei medizinischen, rechtlichen und psychischen Problemen. Sie unterstützen die Frauen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, bei der (Wieder)-Aufnahme von sozialen Außenkontakten beispielsweise zu Verwandten und Freunden. Sie führen Gespräche mit den Frauen zur Bearbeitung ihrer Gewalterfahrungen, der aktuellen Trennungssituation und beraten bei der Entwicklung von Lebensperspektiven. Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses unterstützen und begleiten die Frauen auf Wunsch auch nach Verlassen des Hauses.
Die Verantwortung für die Kinder bleibt bei der Mutter. Unterstützt werden die Kinder auch durch die Fachkräfte des Frauenhauses bei der Bewältigung der Trennungssituation vom gewohnten Lebensumfeld. Sie stehen ihnen bei Fragen und Anliegen zur Seite. Sie schaffen Freiräume, in denen die Kinder sich angstfrei bewegen können . Sie zeigen ihnen gewaltfreie Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten auf und arbeiten daran, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken.
Im Bereich der katholischen Frauenhäuser finden jährlich 146 Frauen und ihre Kinder Schutz und Unterstützung.
Freie Frauenhausplätze sowie wie weitere Informationen unter:
- https://www.frauen-info-netz.de
- https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/angebot-im-ueberblick.html
- https://www.opferschutzportal.nrw
Finanzierung von Frauenhausplätzen in NRW
Das Land NRW fördert inzwischen 68 Frauenhäusern mit 676 Schutzplätzen für Frauen und 717 Kinderplätzen. Bei dieser Förderung handelt es sich um eine Pauschale, mit der das Personal und die Sachkosten bezuschusst werden. Diese Pauschale ist nicht kostendeckend, so dass die Trägereinrichtungen die ungedeckten Kosten aus Eigenmitteln z. B. über Spendenakquise finanzieren müssen. In vielen Regionen erhalten sie zudem eine finanzielle Unterstützung durch die Kommunen. Auch die schutzsuchenden Frauen müssen für sich und ihre Kinder einen Eigenanteil pro Tag bezahlen, wenn sie keinen Sozialleistungsanspruch haben.
Ein Film zum Thema "Armutsfalle Frauenhaus?" finden Sie unter: https://youtube/JOAR8KvNN8M
Frauenberatungsstellen
Frauenberatungsstellen sind Einrichtungen, die Hilfen für Frauen und zu frauenspezifischen Problemen anbieten. Auf der Grundlage eines professionellen Angebots erbringen sie eine frauenspezifische, parteiliche, ganzheitliche psychosoziale Begleitung und Beratung.
Ansprechperson: Monika Brüggenthies (siehe unten)
Bereich: Gesellschaft und Zusammenhalt