Diözesancaritasdirektorin Pia Stapel
"Um gute digitale Angebote zu schaffen, sollten wir diese an den Bedarfen der Not leidenden und Rat suchenden Menschen ausrichten sowie Zielgruppen bei der Entwicklung beteiligen", schreibt die Münsteraner Diözesan-Caritasdirektorin Pia Stapel in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Caritas in
NRW" (2/2024). Stapel warnt vor reinem Effizienzdenken: Künstliche Intelligenz verspreche zwar die Vereinfachung von komplexen Entscheidungen, aufgrund der Sensibilität unserer Handlungsfelder sei eine menschliche Prüfung aber unerlässlich, betont sie.
Die Digitalisierung könne auch in der sozialen Arbeit helfen, wesentliche Leistungen für die Gesellschaft noch in Zukunft zu erbringen und damit das Gemeinwohl zu stützen, so die Caritas-Chefin. Allerdings sei angesichts von knappen finanziellen Mitteln der Verlauf der digitalen Transformation in der Wohlfahrt in Gefahr. "Es ist wichtig, dass die Politik die langfristige Förderung von Digitalisierungsvorhaben für das Gemeinwohl in den Blick nimmt", fordert Stapel.
Die Caritas setzt sich für mehr Digitalkompetenz für die Bevölkerung ein, damit der digitale Wandel von allen Menschen mitgetragen werden kann. Viele Dienste und Einrichtungen der Caritas sowie youngcaritas-Gruppen böten bereits niedrigschwellige Unterstützungsangebote vor Ort an, so Stapel. Es gelte, Angebote zur digitalen Teilhabe aufrechtzuerhalten und wo möglich auszubauen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz müsse transparent und für alle Nutzerinnen und Nutzer erkennbar sein, damit sie Quellen bewerten und selbstbestimmte Entscheidungen über den Einsatz von KI treffen können, fordert Stapel.