Wollen „voran“ kommen: Ehrenamtliche der Caritas-Konferenzen im Bistum MünsterFoto: Christoph Kirchhoff
Zu ihrer halbjährlichen Tagung haben sich die Ehrenamtlichen der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) im Bistum Münster zu Austausch und gegenseitiger Beratung getroffen. Dabei machten sie deutlich, welchen Gewinn die neuen pastoralen Räume, aber auch die örtlichen Sozialräume aus dem sozial-karitativen Engagement der Ehrenamtlichen ziehen.
Sowohl wegen des demografischen Wandels als auch aufgrund veränderter gesellschaftlicher und kirchlicher Rahmenbedingungen geht die Anzahl der Ehrenamtlichen in den gemeindlichen Caritas-Gruppen seit Jahren zurück. Trotz vieler, kreativer Ideen und intensiver Zusammenarbeit im Rahmen des CKD-Netzwerks auf Diözesanebene konnte der Trend bislang nicht aufgehalten werden. "Wir sind an einem Wendepunkt angelangt, die sozial-karitative Arbeit zukunftsfähig aufzustellen. Denn die Aufgaben für die ehrenamtliche Caritas-Arbeit werden nicht weniger, eher anders, und sie liegen gewissermaßen ‚auf der Straße’", so die Geschäftsführerin der CKD, Lena Dirksmeier.
Die Vorsitzende der Caritas-Konferenzen im Bistum Münster, Ulrike Fascher, betonte, dass der halbjährlich stattfindende CKD-Diözesanrat ein "Kraftort" für alle ehrenamtlich Tätigen ist, um anschließend mit neuer Motivation in die eigene Pfarrei und Caritas-Gruppe zurückzukehren. "Denn wir stärken uns gegenseitig, um für ratsuchende Menschen in Not da zu sein." Zudem machte die Diözesanvorsitzende klar, dass die Ehrenamtlichen in den Caritas-Gruppen wichtige Säulen in den Pfarreien sind: "Ohne uns - keine Kirche!"
Um diese "Säulen" zu erhalten und zukunftsfähig aufzustellen, bedarf es jedoch einer hauptamtlichen Begleitung - das wurde auf der Tagung deutlich. "Dabei kann die Unterstützung der beruflich Tätigen beispielsweise darin bestehen, die Ehrenamtlichen bei neuen Projekten zu beraten und ihre Treffen zu moderieren. Auch können Hauptamtliche aus dem Fachbereich Gemeindecaritas und der Pastoral eine Vernetzung mit den Pfarrei- und Gemeinderäten, dem örtlichen Caritasverband sowie mit weiteren Verbänden und Gruppen im Sozialraum, die im sozial-karitativen Bereich tätig sind, koordinieren und fördern", erläuterte David Schütz vom Fachbereich Gemeindecaritas beim Caritasverband Ostvest. "Die Zusammenarbeit von Ehrenamt und Hauptamt ist für künftiges Handeln jedenfalls unerlässlich", so David Schütz.
"Grundlage für jedes neue Projekt sind jedoch immer die Bedarfe der Menschen", erklärte Pastoralreferent Werner Koschinski aus Bottrop-Kirchhellen. Dabei können die Caritas-Gruppen bei der Planung und Durchführung von Projekten eigenverantwortlich vorgehen und ihr karitatives Handeln selbstständig ausüben. "Denn hierbei ereignet sich - ganz praktisch - Kirche", so Koschinski. Hilfreich kann aber eine hauptamtliche Unterstützung sein, gerade in der Startphase eines neuen Projekts.
Konkret beschloss der Diözesanrat, ein "Starter-Paket" für neue Ehrenamtliche, die in die sozial-karitative Arbeit einsteigen möchten, zu entwickeln. "Denn es muss voran gehen, weil sonst alles einbricht", so eine Ehrenamtliche.
021-2023(chk)