Diözesancaritasdirektorin Pia Stapel (rechts) und Diözesancaritasdirektor Dr. Christian Schmitt verabschieden die Bereichsleiterin für Verbandspolitik und Kommunikation, Beate Evers (Mitte), in den Ruhestand.Foto: Sven Mörth / Caritas für das Bistum Münster
Nach 33 Jahren bei der Caritas für das Bistum Münster ist die Sozialpädagogin Ende April 2024 in den Ruhestand gegangen. Bei der Abschiedsfeier der Bereichsleiterin für Verbandspolitik und Kommunikation wurde deutlich: Mit Beate Evers verlässt "der Brockhaus der Caritas" den Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Über drei Jahrzehnte
steuerte sie die politische und kommunikative Ausrichtung des Verbands entscheidend mit. "Sie konnten die Komplexität der Themen und Akteure zusammenbinden und so fokussieren, dass Entwicklung und Kommunikation zielgerichtet möglich wurde", unterstrich Dr. Christian Schmitt und dankte der 66-Jährigen für ihr herausragendes Engagement. Als Anerkennung erhielt sie das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes.
Pia Stapel hob im Rahmen der Verabschiedung hervor, wie viel sie in ihren ersten Jahren als Diözesancaritasdirektorin von Beate Evers lernen konnte: Die Dienstleistungsorientierung gegenüber den Mitgliedern, eine positive Fehlerkultur und souverän auf spontane, kurzfristige Veränderungen zu reagieren. Ausgezeichnet habe Beate Evers vor allem auch ihre Loyalität: "Ich habe erlebt, wie sehr Sie immer voll hinter der Organisation und damit auch hinter der Sache Caritas standen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich zu 110 Prozent auf Sie verlassen kann", betonte Pia Stapel.
Mit Beate Evers geht eine Streiterin für soziale Gerechtigkeit in den Ruhestand. Sich dafür einzusetzen, dass es Solidarität und Engagement in der Gesellschaft gibt, dass alle Menschen, die Unterstützung brauchen, diese auch bekommen, das habe sie immer fasziniert und angetrieben. "Teil von der guten Idee Caritas zu sein, ist einfach begeisternd", so Beate Evers. Eine weitere Motivation sei stets gewesen, "dass man in der Caritas so viele hoch kompetente, engagierte Leute trifft". Beate Evers: "Das Wissen, dass ich nichts kontrollieren musste, weil die Mitarbeitenden alle was drauf und Lust auf den Job haben, das hat mich immer getragen und als Führungskraft entlastet." Als sie 1991 beim Diözesancaritasverband anfing, hatte es Schreibmaschinen und Telefone gegeben - heute Laptops und Internet. Die digitale Transformation zu begleiten, sei eine von vielen spannenden Aufgabe gewesen.
Lena Dirksmeier, ehemalige Mitarbeiterin von Beate Evers, verabschiedete sich mit folgenden Worten: "Du hattest ein glückliches Händchen bei den Personalentscheidungen. Du hast uns viel Freiheit gegeben. Zudem hast Du jeder und jedem von uns etwas zugetraut und im positiven Sinne auch zugemutet. Und Du hattest Zeit für uns." Im Namen der Kolleginnen und Kollegen dankte sie ihrer scheidenden Chefin dafür, dass sie ihnen zu Beginn Wurzeln gegeben und nach der Einarbeitung Flügel verliehen habe. Musikalisch begleitete die "Beate for Evers-Band" die Verabschiedung, an der auch die beiden Kinder der Hiltruperin teilgenommen hatten. Im Abschiedslied für die leidenschaftliche Motorradfahrerin hieß es: "Jetzt biegst du auf den Highway Rente ab. Den Blinker links, aufs Gas, gib
auf dich acht!"
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27 Pflegeschulen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.
020-2024 (ck) 23. April 2024