Die Glasarche
Schutz für Menschen auf der Flucht
Von Oktober 2025 bis zum 10. März 2026 steht die Glasarche, ein Kunstwerk aus Glas und Holz, vor der Petrikirche in Münster. Sie ist ein Kunstwerk mit Symbolcharakter für die Zerbrechlichkeit und Unsicherheit, die Flucht und Migration oft kennzeichnen.
Hintergrund
Täglich sterben Menschen auf ihrem gefährlichen Weg nach Europa. Für uns steht die Glasarche als Kunstwerk mit Symbolcharakter für die Zerbrechlichkeit und Unsicherheit, die Flucht und Migration oft kennzeichnen. Sie soll uns aber auch daran erinnern, dass sichere Fluchtwege und menschenwürdige Hilfe in unserer Hand liegen.
Die fünf Meter große gläserne Arche, getragen von einer Hand aus Eichenholz, entstand 2016 im Rahmen des Naturschutzprojektes GlasArche 3, initiiert vom Landschaftspflegeverband Mittleres Elstertal e.V.. Auf Initiative von Bistum Münster, Caritasverband für die Diözese Münster e.V. und der Akademie Franz-Hitze-Haus steht die Arche von Oktober 2025 bis zum 10. März 2026 an der Petrikirche in Münster (Jesuitengang, 48143 Münster).
In diesem Zeitraum machen mehrere Veranstaltungen auf Flucht und Migration aufmerksam. Jedes gerettete Leben zählt.
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Veranstaltungen

Filmforum
Samia
26.11.2025 um 18:30 Uhr
Akademie Franz Hitze Haus
Zur Anmeldung
Samia lebt in Mogadischu. Um ihren Traum eines selbstbestimmten Lebens und einer sportlichen Karriere zu verwirklichen, muss Samia aus ihrer Heimat fliehen und macht sich auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa.
Der Spielfilm »Samia« verfilmt den auf wahren Ereignissen beruhenden Roman "Sag nicht, dass du Angst hast" (Guiseppe Catozella). Dieser ist das berührende Portrait einer starken und lebensfrohen jungen Frau, die gegen alle Widerstände ihren Traum verfolgt: der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar.
Mit den Mitteln der Filmanalyse nähern wir uns den Figuren des Films, seiner Handlung und den Besonderheiten des filmischen Erzählens und kommen mit der Regisseurin, Yasemin Samdereli, ins Gespräch.

Einblicke in die zivile Seenotrettung
Was Sea-Watch auf dem Mittelmeer erlebt
11.12.2025 um 18 Uhr
Kleiner Bühnenboden Münster
Schillerstraße 45; 48155 Münster
„Jeder Einsatz ist ein Leben, das gerettet werden kann.“ Diese Worte fassen die Mission von Sea-Watch zusammen – eine Organisation, die unermüdlich zur Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer beiträgt. Wie fühlt es sich an, in einem der gefährlichsten Gewässer der Welt Leben zu retten und dabei mit den politischen und menschlichen Herausforderungen konfrontiert zu werden?
In dieser Veranstaltung stellt Marie Naaß, Leiterin der politischen Öffentlichkeitsarbeit bei Sea-Watch, ihre Arbeit vor, berichtet eindrücklich von Recht und Realität auf See. Unterstützt wird sie von einer Ehrenamtlichen, die mehrere Einsätze auf dem Mittelmeer mitgemacht hat. Sie berichtet von den schwierigen Einsätzen, den emotionalen und physischen Belastungen, aber auch von der Hoffnung und der Stärke, die sie aus der Rettung von Menschen in Not schöpft. Sea-Watch spricht über die Gratwanderung zwischen humanitärer Hilfe und politischem Widerstand, über die Bedeutung von Solidarität und über die Verantwortung, die jede*r einzelne an Bord trägt.
Diese Veranstaltung lädt Sie ein, hinter die Kulissen von Sea-Watch zu blicken und die Perspektiven und persönlichen Erlebnisse derer zu hören, die tagtäglich für das Überleben von Menschen auf dem Mittelmeer kämpfen.
- Informationen auf der Internetseite des Kleinen Bühnenbodens
- Anmeldung zur Veranstaltung (Forms-Abfrage)

Lesung der Namen
Gedenken an die Toten auf den Fluchtwegen nach Europa
19.12.2025 um 18 Uhr
Jugendkirche
Neubrückenstr. 60; 48143 Münster
Im Rahmen der „Offenen Kirche im Advent“ in der Jugendkirche Münster erinnern wir an die mehr als 66.000 Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten auf dem Weg nach Europa ihr Leben verloren haben. Nur etwa 2.500 von ihnen sind namentlich bekannt.
Ihre Namen werden in einer öffentlichen Lesung in der Kirche verlesen – als stilles Zeichen der Trauer, des Mitgefühls und des Protests gegen das fortgesetzte Sterben an Europas Grenzen.
Die Namensliste wird bereitgestellt von UNITED for Intercultural Action, einem europäischen Netzwerk, das seit 1993 die „UNITED List of Refugee Deaths“ führt und kontinuierlich aktualisiert.

Vortrag und Diskussion
Rechtliche Rahmenbedingungen der Aufnahme Geflüchteter in Europa
15.01.2026 um 18.30 Uhr
Kirchenfoyer an der Lambertikirche
Salzstraße 1; 48143 Münster
Gelangen Flüchtende nach Europa, ist die Odyssee für sie häufig noch nicht zu Ende. Das gemeinsame europäische Asylsystem (GEAS) sieht zwar bestimmte Rechte für Asylsuchende vor, enthält aber auch Pflichten und Einschränkungen. So kann es passieren, dass Menschen aus Deutschland in einen anderen europäischen Staat abgeschoben werden sollen, in dem sie noch nie zuvor gewesen sind oder in dem sie sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Welche Mechanismen dazu führen und wie die Situation nach der 2026 anstehenden GEAS-Reform aussehen wird, soll an diesem Abend aus rechtlicher Perspektive verständlich erläutert und gemeinsam diskutiert werden.
Referentin ist Antonia Plettenberg. Sie ist Rechtsanwältin und Referentin für Kirchenasyl im Caritasverband für die Diözese Münster.

Ausstellung
Verloren - Gefunden
Ausstellung 2026 in Münster
Genauer Ort und Zeitraum folgen
Welche Spuren hinterlässt der Krieg? In Greven haben sich seit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer wiedergefunden. Manche sind bewusst zu ihren Verwandten und Bekannten gekommen. Die meisten wurden aber eher zufällig hierher „verteilt“. Seitdem müssen sie sich hier zurechtfinden.
„Sich (wieder)finden“ und „sich zurechtfinden“ beschreiben in Abstufungen zwei Prozesse: die innere Suche nach sich selbst und das äußere Vertrautmachen mit den Gegebenheiten in einer Stadt und Gesellschaft. Beides ist notwendig, um im Leben klarzukommen.
In der Ausstellung sind Bilder von Menschen zu sehen, die ihr altes Leben verloren haben und nun in Greven wohnen. Wir fragen sie: Wen und was haben sie verloren? Was mussten sie auf der Flucht zurücklassen? Und was haben sie in Greven gefunden? Wie finden sie sich jetzt in unserer Stadt zurecht?
In 15 großformatigen Fotografien nehmen uns die Menschen an „ihre“ Orte in Greven mit und erzählen uns in kurzen Texten von ihren Geschichten des Verlustes und des Findens.