Eine langanhaltende Dürre in Kenia verursacht Wassermangel, Missernten und Viehsterben.Foto: Bente Stachowske/Caritas international
So viele Menschen wie nie zuvor konnte Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, im Jahr 2021 unterstützen. Insgesamt sind 6.071.860 Hilfsbedürftige erreicht worden. Dafür sind 96.189.826,21 Millionen Euro in 77 Ländern für 641 Hilfsprojekte zur Verfügung gestellt worden. Aus dem Bistum Münster spendeten 5.230 Menschen 1.968.767,98 Euro an Caritas international. Die meisten Spenden aus Münster gingen für die Corona-Hilfe in Indien, die Hungersnot im Jemen und die Dürre Ostafrika ein.
"Hunger und Armut, Klimakatastrophe und bewaffnete Konflikte - wohin wir blicken, verschärfen sich die Notlagen weltweit. Wir sind deshalb besonders dankbar, dass unsere Spenderinnen und Spender diese bedrückende Entwicklung aufmerksam registrieren und die internationale Katastrophenhilfe der Caritas nachhaltig unterstützen", sagte Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes von Caritas international am 13. Juli in Freiburg.
Als hilfsbedürftig gelten weltweit 306 Millionen Menschen, so die offiziellen Zahlen der Vereinten Nationen, die damit einen traurigen Höchststand erreichen. Krisen und Katastrophen verstärken sich immer öfter gegenseitig, so Welskop-Deffaa: "Wir haben es seit Jahren tendenziell mit einer wachsenden Zahl komplexer Herausforderungen zu tun. Aktuell erleben wir das bei der dreifachen Krise aus Erderhitzung, Pandemie und diversen Kriegen." Der Ukraine-Krieg etwa habe massive Auswirkungen auf die Energieversorgung und Ernährungssicherheit weltweit. Diese zusätzlichen Risiken treffen auf Gesellschaften, in denen bereits Klimakrise und Covid-19 die Lebensgrundlage von Millionen Menschen gefährden.
Oliver Müller, Leiter von Caritas international, wies darauf hin, dass die weltweite Ernährungsunsicherheit und die in vielen Ländern durch Covid-19 verursachte dramatische Verarmung vermehrt zu krisenhaften Entwicklungen führt: "In Ländern, die stark von der Landwirtschaft oder von Lebensmittelimporten abhängen, können plötzliche Preisschwankungen als wirtschaftliche und politische Schocks wirken, die zu Brotprotesten, Hungerrevolten und Gewalt führen." Es gehe vielfach wortwörtlich um Leben und Tod.
Der aktuelle Jahresbericht weist aus, dass Caritas international im Jahr 2021 knapp 80 Prozent der Spenden und Drittmittel für die Hilfe nach Naturkatastrophen und Kriegen verausgabt hat; die restlichen 20 Prozent der Mittel flossen in soziale Projekte für Kinder sowie alte, kranke und behinderte Menschen. Die Werbe- und Verwaltungskosten lagen bei 8,87 Prozent.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 166 nationalen Mitgliedsverbänden.
Der Diözesancaritasverband Münster vertritt und berät mit seinen rund 160 Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle in Münster über 50 örtliche Verbände und rund 400 katholische Einrichtungen, in denen 80.000 Hauptamtliche und 30.000 Ehrenamtliche tätig sind. Er zählt damit zu den größten Diözesanverbänden in Deutschland.
062-2022 (ck) 14. Juli 2022