Flüchtlingsbeauftragte Stefanie Tegeler, Dr. Christian Müller von der Akademie Franz Hitze Haus, Mariya Sharko aus der Abteilung Weltkirche beim Bistum Münster und Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers (v.l.).Carolin Kronenburg / Caritasverband für die Diözese Münster
"Die Glasarche ist ein Zeichen des Glaubens und der Menschlichkeit - sie ruft uns in Erinnerung, dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist, egal, woher er kommt oder wohin er unterwegs ist", betont Dr. Antonius Hamers, Diözesanadministrator des Bistums Münster. Das Kunstwerk rege an, innezuhalten und "das Leid derer nicht zu vergessen, die auf der Suche nach einem sicheren Ort ihr Leben verloren haben". Für Hamers ist die Glasarche "ein Zeichen der Hoffnung und der Solidarität - und ein Aufruf, das Leben jedes Menschen zu schützen". Er lädt alle ein, "einen Moment an ihr zu verweilen - zum Nachdenken, zum Gebet oder einfach, um das Licht der Hoffnung inmitten unserer Stadt zu sehen".
Auch Stefanie Tegeler, Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Münster und Bereichsleiterin Soziale Arbeit beim Diözesancaritasverband, sieht in der Glasarche ein wichtiges Mahnmal: "In einer Zeit, in der Flucht wieder vor allem als Problem verhandelt wird, erinnert die Glasarche daran, dass es um Menschen geht - um Leben, die auf der Suche nach Schutz verloren gehen." Flucht sei kein abstraktes Thema, so Tegeler weiter, "sondern Ausdruck einer zutiefst menschlichen Not - und einer Verantwortung, die uns alle betrifft". Diese Verantwortung zeige sich auch in der Sprache, mit der über Schutzsuchende gesprochen wird: "Denn Sprache schafft Realität und entscheidet mit darüber, wie wir ihnen begegnen - ob mit Angst und Abwehr oder mit Empathie und Respekt."
Mit der Glasarche, die bis zum 10. März 2026 vor dem Haupteingang der Petrikirche steht, möchten das Bistum Münster, der Diözesancaritasverband und die Akademie Franz Hitze Haus einen Ort schaffen, der zum Nachdenken, zum Gebet und zum Gespräch anregt - und daran erinnert, dass jedes Menschenleben kostbar ist. Die fünf Meter lange gläserne Arche, getragen von einer Hand aus Eichenholz, entstand 2016 im Rahmen des Naturschutzprojektes GlasArche 3, initiiert vom Landschaftspflegeverband Mittleres Elstertal. Bis März 2026 machen mehrere Veranstaltungen auf Flucht und Migration aufmerksam. Alle Veranstaltungsinfos unter: www.caritas-bistum-muenster.de/glasarche.
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27 Pflegeschulen, 89 Kindertageseinrichtungen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.
44-2025 (ck) 29. Oktober 2025