Beim Diözesanrat wurde Elke Geretzki aus Lengerich von ihrem Amt als stellvertretende Vorsitzende der CKD im Bistum Münster verabschiedet und mit der Goldenen Caritasnadel geehrt. Von links: Diözesancaritasdirektor Dr. Christian Schmitt, Geschäftsführerin Lena Dirksmeier, Diözesanvorsitzende Ulrike Fasche und Vorstandsmitglied Renate Jendreiko.Foto: Christoph Kirchhoff
Unter der Fragestellung, was in den Gemeinden fehlen würde, wenn es das Netzwerk von Ehrenamtlichen der CKD im Bistum Münster nicht mehr geben würde, trugen die Teilnehmenden eine Fülle an Punkten zusammen.
Ohne ein Netzwerk freiwilligen Engagements würde die Begleitung und Unterstützung schnell zu einer Überförderung von Einzelnen oder von kleinen Gruppen führen. Denn es würden Austausch-, Reflexions-, und Weiterbildungsmöglichkeiten fehlen. Auch der Fachdienst Gemeindecaritas hätte es schwer, die Freiwilligen zu erreichen und so in der Breite zu wirken sowie notwendige Unterstützung, Kompetenz- und Wissenstransfer zu leisten. Das karitative Handeln wäre ohne Organisation und Koordination nicht effizient und würde weniger Menschen zu Gute kommen. Auch eine Vertretung der Interessen der ehrenamtlichen Caritasarbeit auf den verschiedenen kirchlichen Ebenen, nämlich der Pfarrei, dem pastoralen Raum, dem Kreisdekanat und auf der Bistumsebene, fände in der bisherigen Form nicht mehr statt.
Zudem hätten es im zivilgesellschaftlichen und politischen Raum die gemeindlichen Caritas-Gruppen schwer, sich mit ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Das würde wiederum zu weniger gesellschaftlicher Wahrnehmung und Wertschätzung des freiwilligen Engagements führen. Nicht zuletzt würde auch eine "Beheimatung" der Caritas-Ehrenamtlichen in der katholischen Kirche im Bistum Münster fehlen. Daher müsse im Hinblick auf die Entwicklung der neuen pastoralen Räume im Bistum Münster die Förderung der ehrenamtlichen Caritas "ein Riesen-Anliegen sein, um das caritative Ehrenamt neu in Gang zu setzen", so David Schütz vom Fachdienst Gemeindecaritas beim Caritasverband Ostvest. Dazu müsse auch die verbandliche Struktur der CKD gestärkt werden.
Daher wollen sich die ehrenamtlichen Caritas-Gruppen in den Koordinierungsausschüssen der künftigen pastoralen Räume engagieren, die im Vorfeld der späteren Leitungsteams gebildet werden, um die Caritas als eine Grundfunktion der Kirchengemeinden voran zu bringen. Der geistliche Begleiter der CKD, Diözesancaritasdirektor Dr. Christian Schmitt, machte den Ehrenamtlichen Mut, sich bei den Veränderungen in der Pastoral einzubringen und gegebenenfalls auch mal "zu nerven". Denn: "Die Caritas könnte der verfassten Kirche helfen, in eine neue Dynamik zu kommen, um als Kirche wieder mehr Relevanz in der Gesellschaft zu bekommen", so Schmitt.
Die Diözesanvorsitzende Ulrike Fascher bedankte sich bei allen Teilnehmenden für die intensive Auseinandersetzung mit den möglichen künftigen Strukturen der CKD und konstatierte eine "Aufbruchstimmung" beim Diözesanrat. Auch die Geschäftsführerin der CKD, Lena Dirksmeier, nahm eine "positive Grundstimmung" wahr und freute sich vor allem, dass sich eine ganze Reihe neuer haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeitender im Feld der Caritas am Diözesanrat beteiligten.
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.
057-2023 (kirchhoff) 29. November 2023