Für Klimaschutz, der allen nutzt: Pia Stapel, Direktorin der Caritas im Bistum Münster, mit der Kampagnen-Figur Jenny. Foto: Carolin Kronenburg / Caritas im Bistum Münster
"Die Klimakrise macht Arme noch ärmer, sie macht krank, sie verstärkt die soziale Ungerechtigkeit, in Deutschland und weltweit. Wer die Klimakrise bekämpft, bekämpft auch Armut und deshalb ist der Schutz des Klimas für die Caritas eine Aufgabe, die nicht auf die lange Bank geschoben werden darf. Sie hat verbandlich und politisch Priorität", erklärt Diözesancaritasdirektorin Pia Stapel zum bundesweiten Start der Caritas-Kampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt".
"Wir fordern von der Politik, dass sie konsequent und klug Rahmenbedingungen gestaltet, die sozial gerechten Klimaschutz umsetzbar machen", so die Direktorin der Caritas im Bistum Münster. Sozial gerecht heißt: Die, die am meisten zur Klimakrise beitragen, sind gefordert, den größten Einsparbeitrag zu leisten und CO2-Emissionen zu drosseln. Sozial gerecht heißt auch: Alle in Deutschland werden dazu befähigt, das Klima zu schützen. "Die bisherige Klimapolitik hat eine soziale Schieflage. Menschen mit geringem Einkommen haben nichts von Subventionen für E-Autos, weil sie sich kein neues Auto leisten können. Sie profitieren aber sehr wohl von einem gut ausgebauten, günstigen ÖPNV", so Stapel.
ÖPNV-Ausbau, Sanierung von Sozialwohnungen, Klimageld
Ein besserer und günstiger barrierefreier ÖPNV ist, neben der energetischen Sanierung von Sozialwohnungen, eine Kernforderung der Caritas-Kampagne. Darüber hinaus setzt sich die Caritas für ein Klimageld ein, also eine Rückzahlung der Einnahmen aus der Besteuerung von CO2, die die Belastungen für die Einkommensärmeren kompensiert. Subventionen, die wie beim Dienstwagenprivileg fossile Energien begünstigen, müssen abgeschafft werden.
Jenny als Hauptfigur der Kampagne
Im Mittelpunkt der Kampagne steht Jenny. Die fiktive Figur hat ein geringes Einkommen und würde von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort und nachhaltig profitieren. Jenny tut bereits einiges, um das Klima zu schützen. Sei es nur dadurch, dass sie nie fliegt und in einer vergleichsweise kleinen Wohnung lebt. Um noch mehr für den Klimaschutz tun zu können, fordert Jenny gemeinsam mit der Caritas auf Plakaten zum Beispiel "Mehr Busse für weniger Geld" sowie "Wärmedämmung auch für günstige Mietwohnungen".
"Jenny bringt die Perspektive vieler Menschen ein, die wegen der Klimakrise besorgt in die Zukunft schauen und gleichzeitig Schwierigkeiten haben, bei steigenden Preisen heute ihren Alltag zu finanzieren", so Stapel. "Wir werden in diesem Jahr mit Jenny an vielen Orten im Bistum Münster unterwegs sein, um einzufordern, dass ihre Sorgen ernst genommen werden und dass Klimaschutz sozial gerecht gestaltet wird."
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 68 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 110 Tagespflegen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.
010-2023 (ck) 27. Februar 2023