Liesa Marschall mit Kindern der U7 des DJK SC Nienberge.Carolin Kronenburg / Caritasverband für das Bistum Münster
"Jaaaaaaaa!", lautet die vielstimmige Antwort der U7, ob Liesa Marschall eine gute Fußballtrainerin ist. Was die fünf- bis sechsjährigen Kicker vom DJK SC Nienberge vor allem von ihrer Trainerin gelernt haben? "Dass man den Ball immer eng am Fuß halten muss." - "Und dass wir immer aufeinander aufpassen sollen."
Diese Antworten machen deutlich, worum es Liesa Marschall geht: Die Entwicklung der praktischen fußballerischen Fähigkeiten und des taktischen Verständnisses sowie die Vermittlung von Werten wie Teamgeist, Verantwortungsgefühl und Fairplay. "Aufgrund meines Studiums der sozialen Arbeit fällt es mir leicht, Talentförderung und Integration gleichzeitig zu denken", sagt die 41-Jährige.
Hauptberuflich arbeitet die dreifache Mutter als Referentin für Integration durch Arbeit beim Diözesancaritasverband Münster. In ihrer Freizeit dreht sich fast alles um Fußball: Sie ist im Trainerteam der U7, der U9, Jahrgangstrainerin der U19 Westfalen-Auswahl der Damen, arbeitet als Trainerin der Fußballschule des ehemaligen Nationalspielers Christian Pander mit und ist Talentscout für Frauen-Fußball.
"Ich spiele selbst Fußball, seit ich denken kann", erinnert sich Liesa Marschall. Erst auf dem Bolzplatz mit den drei jüngeren Brüdern und den Nachbarkindern und dann in der ersten Mädchenmannschaft von Westfalia Kinderhaus in Münster. Sie hat beim VFL Bochum und beim FCR Duisburg gespielt. Bereits mit 14 Jahren war sie als Jungtrainerin im Einsatz, hat viele Trainer-Lizenzen erworben und sogar eine U17 Mädchen Bundesliga-Mannschaft trainiert.
"Ich liebe den Fußball - als Sport und als Möglichkeit, gemeinsam auf und neben dem Platz mit ganz unterschiedlichen Menschen zusammenzukommen", beschreibt Liesa Marschall ihre Motivation. Besonders glücklich macht es sie, die Entwicklung zu sehen, Kinder dabei zu begleiten, von ihrem Startpunkt aus besser zu werden. "Ich mag die Emotionen, wenn selbst das ruhigste Kind auf dem Platz ehrgeizig wird, sich freut."
Liesa Marschall weiß: "Durch Fußball spricht man dieselbe Sprache." Kinder mit Fluchterfahrung lernten durch den Sport das Leben in Deutschland kennen und auch die Sprache. "Zuerst natürlich die Fußball-Sprache", sagt sie und lacht beim Gedanken daran, dass für manche Kinder das erste deutsche Wort "Doppelpass" oder "Fallrückzieher" ist.
Die Liebe zum Fußball hat sie auch an ihre Kinder weitergegeben, die sie mit trainiert. Ein Leben ohne das runde Leder kann sie sich nicht vorstellen. "Und solange ich noch von den Kids gefragt werde, ob ich auf dem Platz eine Runde mit kicke, gehöre ich auch nicht zum alten Eisen."
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27 Pflegeschulen, 89 Kindertageseinrichtungen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.