Freie Fahrt in den Ruhestand: Lena Dirksmeier vom Diözesancaritasverband Münster bei der Abschiedsfeier im Café-Mobil. Michael Bönte / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
"Mit dir, liebe Lena, verabschieden wir nicht einfach eine Kollegin. Wir verabschieden eine Haltung, eine Überzeugung, eine Berufung." Das hat Diözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz im Rahmen der Verabschiedung der Telgterin Lena Dirksmeier betont. Nach 34 Jahren ist die Leiterin des Bereichs Engagement und Kirche beim Caritasverband für das Bistum Münster am 9. Juli in den Ruhestand gegangen. Schon bei der Abschiedsfeier für die 64-Jährige wurde klar: Es geht eine Frau, die nicht ersetzt werden kann. "Was du geleistet hast, ist einzigartig", betonte Hopfenzitz. Vom Café-Mobil, einer Ape mit Espressomaschine, über das Begegnungsmobil "Uns schickt der Himmel" bis hin zu Konzepten für Freiluftbegegnung während der Corona-Zeit - Begegnung war Dirksmeiers Markenzeichen. Als Anerkennung erhielt die Diplompädagogin das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes.
Schon mit der Wahl des Ortes für die Abschiedsfeier setzte Dirksmeier ein Zeichen: In der Franz-Hahn-Werkstatt der Caritas in Herten bekommen Langzeitarbeitslose die Chance auf den beruflichen Wiedereinstieg. Dieser Ort habe sie immer beeindruckt. "Ich gehe mit einem vollen Herzen und mit dem festen Vorsatz, dass jetzt etwas beginnt, das nicht weniger wichtig ist als das, was war", sagte Dirksmeier und bedankte sich bei Familie, Freunden und beruflichen Weggefährten "für die vielen gemeinsamen Jahre, für Vertrauen, Unterstützung und Menschlichkeit".
Dirksmeier war eine Instanz - sowohl bei der Caritas im Bistum Münster als auch bei den pastoralen Mitarbeitenden. Sie war Geschäftsführerin des ehrenamtlichen Fachverbandes der Caritas Konferenzen Deutschlands (CKD) im Bistum Münster und Diözesanreferentin für die Gemeindecaritas. Schon früh hat sie Verantwortung übernommen - im Dreigenerationenhaushalt mit erkrankter Großmutter, als Schulsprecherin am Mariengymnasium in Münster und als ehrenamtliche Bundesvorsitzende der Kolpingjugend. Sich für andere einzusetzen, wurde Dirksmeier und ihren beiden jüngeren Schwestern im katholischen Elternhaus mit in die Wiege gelegt. Nach dem Studium der Diplompädagogik in Münster folgten fünf Jahre als Jugendreferentin beim Kolpingwerk. Im Januar 1991 kam sie als Referentin für ehrenamtliche Hilfe zur Caritas. Sie absolvierte berufsbegleitend eine Ausbildung zur Psychodramatikerin sowie als Supervisorin - gutes Rüstzeug für die Arbeit mit Ehrenamtlichen. Als langjährige Vorsitzende der Mitarbeitendenvertretung hat sie sich für die Kolleginnen und Kollegen stark gemacht.
"Lena, du hast für uns gekämpft wie eine Löwin", sagte Franziska Lindfeld, die als Referentin für Bürgerschaftliches Engagement im Team von Dirksmeier arbeitete und künftig die Bereichsleitung übernimmt. Lachend fügte sie hinzu: "Der Diözesancaritasverband ohne dich, ist wie Aperol ohne Spritz!"
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27 Pflegeschulen, 89 Kindertageseinrichtungen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.
023-2025 (Text: Carolin Kronenburg) 10. Juli 2025