Verdient gewonnen und glücklich: Diözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz (links) überreicht Greta Horn den ersten Preis – Geschäftsführer Michael Kaiser sowie Maybrit Köhler und Jana Herdelt aus dem Arbeitskreis Social-Media der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz (von links) freuen sich mit. (Foto: Michael Bönte, Caritasverband für die Diözese Münster)Michael Bönte / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
Beeindruckendes Video, glückliche Gewinner: Die Freiwilligendienstleistenden der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz in Münster haben ihren Preis für den ersten Platz im Video-Wettbewerb der Caritas in NRW "Mensch Leute! Lebt Freiheit!" entgegengenommen. Mit ihrem Film im Social-Media-Format zum Thema Demokratie konnten sie die Jury mit Vertretern der Diözesancaritasverbände in Nordrhein-Westfalen überzeugen - mit klarer demokratischer Botschaft, einer lebendigen Ausstrahlung, einem spannenden Einblick in die Arbeit der Einrichtung und einem deutlichen Aufruf zur Kommunalwahl im September.
"Klasse, wie Sie sich für die Demokratie einsetzen", sagte Diözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz bei der offiziellen Preisverleihung. "In dem Video ist zu spüren, dass es ihnen eine Herzensangelegenheit ist, der Demokratie in unserem Land den Rücken zu stärken - lebensnah, in ihrem eigenen Umfeld, mit jungen Ideen." Genau diese Ausstrahlung sei wichtig, um in Zeiten von Populismus und extremistischen Tendenzen ein Zeichen für Mitbestimmung, Vielfalt und Offenheit zu setzen.
"Wir wollten den Begriff Demokratie herunterbrechen auf unseren Alltag und das Leben der Kinder und Jugendlichen in unserer Einrichtung", sagte Greta Horn. Die 19-jährige leistet ihr Freiwilliges Soziales Jahr in einer Wohngruppe und ist die Hauptdarstellerin im Video. Gemeinsam mit dem achtköpfigen Arbeitskreis Social-Media entwickelte sie die Idee. "Der Dreh dann war locker und lustig."
Im Video führt Horn durch ihre Einrichtung und erklärt an unterschiedlichen Orten, wie dort Demokratie gelebt und gefördert wird. "Ist Demokratie mehr als zu wählen?", fragt sie am Anfang. Wie die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeitenden demokratischen Werten und Möglichkeiten im Alltag begegnen, wird dann deutlich - etwa in der Mitbestimmung von Planungen, Gestaltung von Angeboten oder Wertschätzung verschiedener Ansichten. "Demokratie bedeutet für mich: Mitmachen!", heißt ihr Fazit am Ende des Films.
Das Ergebnis der gemeinschaftlichen Aktion passt sehr gut in das Konzept der Einrichtung, erklärte Geschäftsführer Michael Kaiser. "Das Thema Demokratie ist uns hier sehr wichtig und hat nicht nur Platz im gemeinsamen Parlament mit den Kindern und Jugendlichen - auch im Zusammenleben in den Wohngruppen spielt die Mitbestimmung und Mitgestaltung eine zentrale Rolle." So wird auch über den Einsatz des Preisgeldes in Höhe von 3000 Euro gemeinschaftlich beraten: "Ganz demokratisch - wir entscheiden zusammen, was wir damit anfangen." Ein Ausflug für alle Bewohner und Mitarbeitenden ist im Gespräch.
"Auf diese kreative und klare Positionierung gegen Gleichgültigkeit und Radikalisierung können alle Teilnehmenden stolz sein", sagte Hopfenzitz. "Egal, welche Platzierung es am Ende geworden ist, gewonnen hat in jedem Fall die Demokratie." Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Einrichtungen der Caritas in Nordrhein-Westfalen waren dazu aufgerufen, Filme im Social-Media-Format zu produzieren, in denen sie sich mit der Bedeutung der Demokratie für sie selbst, in ihrem Arbeitsalltag und für die Gesellschaft auseinandersetzen. 54 Gruppen hatten sich angemeldet. Der Wettbewerb wird von WestLotto, der Provinzial und der Bank im Bistum Essen unterstützt. Die Videos werden nun via TikTok und Instagram zu sehen sein: #menschleute.
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27 Pflegeschulen, 89 Kindertageseinrichtungen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.
09. Juli 2025Michael Bönte