Frauen und Männer der CKD-Dekanats-Teams im Bistum Münster diskutierten miteinander über die Zukunft des sozialen Ehrenamts.Foto: Christoph Kirchhoff
Die Diözesanvorsitzende, Ulrike Fascher, forderte die Ehrenamtlichen auf, sich Gedanken zu machen, wie es mit der CKD vor Ort weitergehen kann. Angesichts einer Überalterung vieler Caritas-Gruppen in den Pfarreien und Gemeinden des Bistums Münster gehe es weiterhin darum, dem Caritas-Auftrag, "Not sehen, lindern und handeln", gerecht zu werden, so Ulrike Fascher.
Die Geschäftsführerin der CKD, Lena Dirksmeier, wünschte sich von den Caritas-Gruppen, "Mut zu haben, sich von nicht mehr nachgefragten oder organisierbaren Angeboten zu verabschieden und das Vertrauen zu bewahren, dass es mit der ehrenamtlichen Caritas-Arbeit künftig in anderer Gestalt weitergeht". Dazu müsse es möglich sein, neue Angebote in Form von Projekten und Aktionen auszuprobieren.
"Das soziale Ehrenamt lebt nicht mehr nur in den christlichen Gemeinden fort, sondern auch außerhalb, auch wenn es dort vielleicht anders genannt wird", ist sich David Schütz vom Fachdienst Gemeindecaritas beim Caritasverband Ostvest sicher. So könnten sich die gemeindlichen Caritas-Gruppen auch mit freien Initiativen vernetzen und Kooperationen eingehen. Zudem sei für ihn spätestens seit 2015 - dem Anfang der Geflüchteten-Welle - "sonnenklar", dass es um Lösungen für konkrete Probleme geht, weswegen jemand ehrenamtlich tätig werden will. Daher müsse es für die Gemeindecaritas - ehrenamtlich wie beruflich - künftig darum gehen, "Projekte anzubieten, in denen solches Engagement umgesetzt werden kann", so David Schütz. "Gleichwohl braucht auch ein solches ‚problem-orientiertes’ Ehrenamt Begleitung und Unterstützung, wofür die Ressourcen der Gemeindecaritas eingesetzt werden können."
Jedenfalls lägen die Themen für die Caritas-Arbeit auf der Straße und es gebe immer wieder neue, betonte Lena Dirksmeier. Diese Themen gelte es wahrzunehmen und Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die Bearbeitung der Probleme der Menschen zu gewinnen. "Was ist im Herbst 2022 - auch angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Energiekrise - konkret notwendig, um Menschen zu unterstützen?", so Lena Dirksmeier. Dabei könnten die Caritas-Guppen künftig Förderer von Ehrenamts-Projekten sein, die soziales Engagement anregen und auch finanziell unterstützen. Denn ein Alleinstellungsmerkmal der ehrenamtlichen Caritas-Arbeit sei, dass 100 Prozent der gespendeten Geldmittel in den jeweiligen Pfarreien und Gemeinden verwendet werden.
"Wir müssen die Menschen, die sich in unseren Reihen engagieren wollen, mitnehmen, um mit den Menschen in Not eine Beziehung auf Augenhöhe einzugehen", erklärte der geistliche Begleiter der CKD, Pfarrer Dr. Christian Schmitt. "Denn der Kontakt verändert und verwandelt uns selbst." Das sei das Eigentliche, was Christinnen und Christen in der Caritas suchen und erleben, so Schmitt.
Die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen von verschiedenen Caritas-Gruppen aus dem Bistum inspirierten die Teilnehmenden für ihre eigene Arbeit vor Ort. "Die Caritas-Arbeit soll nach diesem Tag nicht stehen bleiben, sondern es soll wirklich, wirklich weitergehen", so eine Teilnehmerin.
101-2022 (Christoph Kirchhoff)